Das unterschiedliche Verhalten von Männer und Frauen in der Paarbeziehung hat Prof. Dr.
med. Jürg Willi (Psychiater und Psychotherapeut) in einer durchgeführten Untersuchung
deutlich gemacht. Die Untersuchung wollte lediglich typische Vorwürfe in Paarbeziehungen
untersuchen, ohne dabei Unterschiede zwischen Männern und Frauen zu erwarten. Zu seinem
Erstaunen ergaben sich aber signifikante Unterschiede in den Vorwürfen, die Männer an ihre
Frauen und Frauen an ihre Männer richten.

Männer werfen ihren Frauen vor:
- Häuslichkeit: Du willst mich anbinden, gefangen halten, festhaltend, du bist zu
kontrollierend, zu abhängig, zu passiv, du engst mich ein, du willst zu viel Nähe - Nach-Erziehung des Mannes: Du bist so belehrend, rechthaberisch, pedantisch,
bestimmend, nachtragend, du willst mich gängeln, du nörgelst immer, quengelst, du hast
immer etwas auszusetzen, ich kann es dir ohnehin nicht recht machen - Emotionale Offenheit: Du bist zu emotional, zu impulsiv, zu unkontrolliert, du respektierst
keine Grenzen, du bist zu vereinnahmend, zu erdrückend, zu unersättlich, chaotisch,
unstrukturiert, du redest zu viel
Frauen werfen Männer vor:
- Unverpflichtetsein: Du strebst immer weg, du willst dich auf nichts festlegen, du bist nicht
verlässlich, du willst dir nicht helfen lassen, du bist unnahbar, du hast keine Zeit für mich,
du lässt mich zu viel alleine, du bist innerlich abwesend, auch wenn du äußerlich präsent
bist. - Mangelnde Anerkennung:Du nimmst mich nicht ernst, du hörst mir nicht zu, du bleibst
unverbindlich, bist unaufmerksam, unehrlich, du zeigst keine Anteilnahme. - Emotionale Unzulänglichkeit: Du verweigerst das Gespräch, du übst deine Macht mit
Schweigen aus, du bist wortkarg, egozentrisch, nicht spürbar, distanziert, du lässt mich
nicht an dich heran, du kannst dich nicht einfühlen, zeigst keine Gefühle, kannst keine
Fehler zugeben.
Jürg Willi
„Die Zweierbeziehung“
Kommt Ihnen das bekannt vor ? Sicher gibt es Abweichungen, auch wird es bei etlichen Paaren
– je nach Rollenverteilung – anders sein. Es sind oftmals die kleinen Dinge, die das Leben
schwer machen. Und das muss nicht sein !